Digitale Gesundheitsanwendungen gewinnen in der Behandlung psychischer Erkrankungen zunehmend an Bedeutung. Sie bieten Unterstützung bei der Prävention, Diagnose, Rückfallprävention und Behandlung von erkrankten Menschen. Digitale Anwendungen ergänzen dabei die Behandlung von Therapeutinnen und Therapeuten und können den Zugang zur Versorgung insbesondere in unterversorgten Regionen verbessern. So ermöglichen DiGA den Patienten, Therapieinhalte in Wartezeiten oder zwischen ihren Therapieterminen selbstständig zu bearbeiten, Fortschritte zu überwachen und in Krisensituationen eine erste digitale Soforthilfe zu erhalten. Unabhängig von Ort und Zeit.
Einsatzgebiete von DiGA bei psychischen Erkrankungen
DiGA kommen bereits in vielfältiger Weise bei psychischen Erkrankungen zur Anwendung. So entwickelte MiNDNET in Zusammenarbeit mit Takeda Deutschland, renommierten Experten und Betroffenen eine digitale Gesundheitsanwendung für Erwachsene mit einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Die App enthält eine umfassende Psychotherapie und Wissen mit einem Skills-Training und psychoedukativen Inhalten zur Verbesserung ADHS spezifischer Alltagsprobleme. Auch für andere psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen gibt es bereits vom Bundesministerium für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zugelassene digitale Gesundheitsanwendungen, die in das DiGA-Verzeichnis aufgenommen wurden.
In vielen Teilbereichen der Psychotherapie fehlt es an digitalen Angeboten, etwa bei Psychosen oder Zwangsstörungen. DiGA bieten für diese Krankheitsbilder einen vielversprechenden Ansatz, die Behandlung digital zu unterstützen. Verschiedene Psychotherapieansätze, wie Elemente der kognitiven Verhaltenstherapie (KVT), Achtsamkeitsbasierte Therapieansätze oder Skillstrainings lassen sich mit der DiGA hervorragend in das bestehende Therapieangebot integrieren. Sie unterstützen das medizinische Fachpersonal im Behandlungsprozess. Aber auch zur Steigerung der Selbstwirksamkeit durch Psychoedukation und zur Früherkennung psychischer Krisen oder Rückfälle sind DiGA sinnvoll.
Beispiele von DiGA bei speziellen psychischen Erkrankungen
DiGA-Zertifizierung und Anforderungen
Damit eine Anwendung als DiGA zugelassen werden kann, muss sie vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zertifiziert werden. Die Zertifizierung basiert auf strengen Anforderungen, die folgende Aspekte umfassen:
1. Nachweis des medizinischen Nutzens: Die Wirksamkeit der Anwendung muss durch klinische Studien oder vergleichbare Evidenz nachgewiesen sein.
2. Sicherheit und Funktionalität: DiGA müssen sicher in der Anwendung sein und dürfen keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit der Nutzer haben.
3. Datenschutz: Der Schutz sensibler Patientendaten ist essenziell. Die Anwendungen müssen den Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) entsprechen.
4. Interoperabilität: DiGA sollten in der Lage sein, Daten mit anderen digitalen Gesundheitssystemen zu teilen, um eine integrierte Versorgung zu ermöglichen.
Der Zertifizierungsprozess stellt sicher, dass nur Anwendungen mit nachgewiesenem Nutzen und hoher Qualität auf den Markt gelangen.
Entwicklung von DiGA bei psychischen Erkrankungen
voranbringen
MiNDNET entwickelt in Kooperation mit Partnern im Gesundheitswesen evidenzbasierte DiGA, die höchsten Standards hinsichtlich innovativer Entwicklung, wissenschaftlich belegter Wirksamkeit, Benutzerfreundlichkeit, Anwendungsflexibilität und Datensicherheit genügen – und damit vom BfArM zugelassen werden können. Als ISO 13485 und ISO 27001 zertifiziertes Unternehmen wickeln wir den gesamten Zulassungsprozess ab. Zugelassene DiGA können dann vom behandelnden Arzt oder psychologischen Psychotherapeuten per Rezept verordnet werden. Denn in Zeiten psychischer Unterversorgung ist es wichtig, evidenzbasierte DiGA für psychische Erkrankungen voranzutreiben.